„Kurz vor Sonnenuntergang haben wir unser Ziel erreicht“
Gedanken zur Hochzeit von Julie und Werner Wülk
Als ich mich heute, 22. Juni 2024, am Ende eines im wahrsten Sinne des Wortes wunderbaren Gottesdienstes bei Werner Wülk für die Einladung bedankte und sagte, dass wir von diesem Fest sicher noch in vielen Jahren sprechen werden, antwortete er mir – gewohnt schlagfertig – : „Wir nicht“.
In diesem kurzen Dialog steckt die ganze Einzigartigkeit dieser Hochzeitsfeier. Nicht nur, dass es einen großartigen musikalischen Rahmen und eine sehr persönliche Ansprache von Pastor Ralf Schweinsberg gab, nein: Da „traut“ sich ein Paar nach über 20 Jahren Beziehung und will seine Liebe bewusst unter Gottes Segen stellen. Das an sich ist schon ungewöhnlich. Aber dass darüber hinaus beide schwer erkrankt sind und insbesondere die Braut vermutlich nur noch so wenig Zeit hat, dass die Feier kurzfristig um eine Woche vorverlegt wurde — das dürfte doch selbst den Lebenserfahrensten unter uns noch nicht vorgekommen sein.
In meiner Jugend hing eine Karte in meinem Zimmer, darauf stand „Lebe lieber ungewöhnlich“. Vermutlich kannten Julie und Werner den Spruch auch, denn sie haben ihn umgesetzt. Und dabei war das wohl selten eine bewusste Entscheidung. Das Leben der beiden war ganz sicher kein Ponyhof, wie heute gerne so salopp gesagt wird. Wer mehr wissen will, dem sei Julies Buch „Julie auf dem Besenstiel“ wärmstens empfohlen.
Als ich die beiden kennenlernte, organisierte Werner gerade Hilfstransporte – ich weiß nicht mehr, in welches Land damals. Das gerechte Verteilen war ihm immer ein Anliegen, und er konnte es mit dem verbinden, was die beiden lieben: Reisen.
So war es auch nur logisch, dass sie den ca. 80 Gästen am Ende der ganz besonderen Feier noch einen Film über ihre Saharareise zeigten. Dabei ging es auch um eine Etappe, in der sie ein wenig bangen mussten, ihr Ziel an diesem Tag noch zu erreichen.
Mir kam dieser Tag wie ein Symbol für Julies und Werners gemeinsame Zeit vor: es gibt viele Widrigkeiten, aber sie halten und arbeiten zusammen, sind ein starkes Team und vertrauen Gott, dass er sie begleitet und führt.
Und dann fiel im Film der Satz: „Kurz vor Sonnenuntergang haben wir unser Ziel erreicht“. Ja, das habt ihr! An diesem Tag wie in Eurem Leben. Und so wie auf jeden Sonnenuntergang ein Sonnenaufgang folgt, werdet auch ihr gemeinsam in die Sonne schauen.
Julie und Werner: Es war mir ein Fest! Wir sehen uns.
Marianne Dommer
Dank an Debora Schweinsberg für den Film:
Auf den Punkt!!!
Danke!!!
Reiner